SV Birkenfeld - FV Thüngersheim 5:4 n.E. (2:2, 2:0). - 580 Zuschauer sahen keine gute, aber eine intensive und spannende Partie. Thüngersheim erwischte den besseren Start, Birkenfeld bekam die Partie aber schnell in den Griff. Das frühe 1:0 für den SVB resultierte aus einem Strafstoß, den der nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter Kevin Barthel verhängte, nachdem Peter Schebler im Strafraum zu Boden gegangen war. Florian Dreher verwandelte satt mit dem Spann unter die Latte (11.).
Danach verlief die Partie ausgeglichen, allerdings mit wenigen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Dafür gab es zu viele Unterbrechungen. Es kam kaum Spielfluss auf. Daraus ergab sich zwangsläufig eine längere Nachspielzeit, die René Redelberger noch vor dem Wechsel zum 2:0 nutzte (45.+2). Er schoss trocken in den linken Winkel, vorausgegangen war allerdings ein grober Patzer der Thüngersheimer Deckung.
Nach dem Seitenwechsel gab es Elfmeter auf der anderen Seite. Nach einem Foul an Matthias Weth verwandelte Stefan Pfeuffer sicher flach in die rechte Ecke vom Schützen aus gesehen (48.). Konrad ahnte die Ecke, war aber trotz seiner Größe machtlos. Das 2:1 gab Thüngersheim Rückenwind. Bei Birkenfeld schienen die Kräfte von Minute zu Minute zu schwinden. Beinahe wie ein angezählter, taumelnder Boxer schleppte sich die Strohmenger-Elf über die letzte halbe Stunde.
Die logische Konsequenz: Der verdiente Ausgleich. Thüngersheim investierte mehr, und erneut Pfeuffer war nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle und vollstreckte zum 2:2 (75.). Wohl aus Respekt vor der drohenden Verlängerung nahm Birkenfeld noch einmal das Herz in die Hand und versuchte eine Entscheidung in der regulären Spielzeit. Vergebens. Nach 94 Minuten bat Referee Barthel zur Verlängerung.
Das wenig ansehnliche Spiel wurde auch in der »Overtime« nicht besser. Erst ganz am Ende beflügelte wohl das drohende Elfmeterschießen noch einmal, und beide Mannschaften hätten den Siegtreffer erzielen können. Auf Birkenfelder Seite vergab Redelberger frei vor Weid, der glänzend parierte. Auf der Gegenseite rettete Björn Schebler für seinen geschlagenen Keeper mit dem Kopf auf der Linie. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.
Mehrere Elfmeter fanden ihr Ziel nicht, es stand nach neun Schüssen 3:2 für Birkenfeld. Letzter Elfmeter, Thüngersheims Pfeuffer war dran. Und der Doppeltorschütze lupfte den Ball zu lässig in die Mitte des Tores, Konrad war am Boden, aber der Ball prallte von der Latte zurück ins Feld. Birkenfeld jubelte.
Thüngersheims Trainer Carsten Lanik war enttäuscht. »Für die Mannschaft, sie hätten mehr verdient gehabt«, meinte der Coach. Über die gesamte Spielzeit betrachtet hätte seine Elf einen höheren Aufwand betrieben. »Wir hatten sie nach 50, 60 Minuten am Boden«, lautete sein Fazit. Knapp seien Entscheidungen gewesen, bei denen Tore nach Abseits nicht gezählt hätten.
»Fürchterlich,« kommentierte Birkenfelds Spielertrainer Dominik Strohmenger die Tatsache, nicht selbst ins Spiel eingreifen zu können. Mit so gut wie keiner Stimme mehr meinte der Trainer, es habe sich angefühlt, als ob man 350 Minuten gespielt hätte. Seiner Mannschaft machte er ein Kompliment, dass sie nach dem 2:2 Moral gezeigt hat und den Ausgleich gut wegstecken konnte. Gefallen hat ihm, dass man trotz mehr Ballbesitz beim Gegner nur zwei bis drei Halbchancen zugelassen habe.
Steffen Schreck
SV Birkenfeld - FV Thüngersheim 5:4 n.E.
SV Birkenfeld: Konrad - T. Schebler, Eckert, B. Schebler, Hörning - Dietz, Fr. Ebert, Schreier, D. Schebler, Peter Schebler - Dreher.
FV Thüngersheim: Weid - Rickert, Weiss, Ebert, Wagner - Durmich, Weth, Gutbrod, Steinmetz, Y. Eckert - Pfeuffer.
Tore: 1:0 Dreher (11., Foulelfmeter), 2:0 Redelberger (45.+2), 2:1, 2:2 Pfeuffer (48, Foulelfmeter, 75.). - Elfmeterschießen: 3:2 Redelberger, Wolpert scheitert an Konrad, Peter Schebler scheitert an Weid, Reutter schießt übers Tor, 4:2 Chr. Eckert, 4:3 Weiss, 5:3 Ebert, 5:4 Y. Eckert, Dreher scheitert an Weid, Pfeuffer verschießt. - Zuschauer: 580 in Leinach. - SR: Barthel (Gaukönigshofen). - Gelb-Rot: Durmich (119., Thüngersheim)
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