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Schon in seiner Spielerkarriere, die er vor vier Jahren beendete, kümmerte sich der 39-Jährige um das Geläuf beim Gemündener Stadtteilclub. Früher habe es ihm selbst »auf einem schönen Platz« am meisten Spaß gemacht, Fußball zu spielen. Allerdings seien die Plätze in seiner aktiven Zeit nicht besonders gut gewesen. »Deswegen«, erklärt Haas seine Motivation, »habe ich mich des Ganzen angenommen. Das war mein Hauptantrieb.«
Im März 2010 hat Haas für den FV Langenprozelten/Neuendorf in Reuchelheim sein letztes Pflichtspiel in der ersten Mannschaft bestritten. Dann hörte er vorerst mit dem Kicken auf - bedingt durch seine Gesundheit und den Hausbau. Zwar half er immer wieder einmal bei der Reserve aus, ein offzielles Comeback gab es aber nicht. »Früher«, sagt Haas, »konnte ich mir einen Sonntag ohne Fußball gar nicht vorstellen. Aber wenn man ein Haus gebaut und Nachwuchs hat, dann genießt man die freien Sonntage schon eher.« Offenbar scheint es aber doch noch zu jucken. Denn nach einer kurzen Pause ergänzt er lachend: »Es wird Frühling. Da wollte ich eigentlich mal wieder zum Training gehen, damit die Schuhe nicht ganz einstauben.«
»Muss zu 100 Prozent passen«
Im Frühling ist Haas ohnehin ziemlich oft auf dem Langenprozeltener Rasen - wenn auch nicht als Spieler. Wie viel Zeit er als Platzwart investiere, sei saisonabhängig. »Im Sommer sind es schon zwischen sechs und acht Stunden in der Woche. Bei den Herrenmannschaften muss alles zu 100 Prozent passen.« Da kommt es dem Fan des FC Bayern durchaus gelegen, dass er immer wieder unterstützt wird. »Über die Jahre waren es mehrere Leute.« Etwa der derzeitige Vorstand Steffen Haberberger, Erich Horn, Matthias Ruppert, Thomas Ott, Patrick Herget, Daniel Hofmann oder Heiko Reinhard. Mittlerweile helfen ihm die Jugendlichen Niklas Joa und Dominik Rüb regelmäßig.
Haas ist froh, die beiden zu haben, denn: »Sie sind wirklich sehr zuverlässig.« Momentan wirkt der in Langenprozelten wohnende Elektroniker eher im Hintergrund und organisiert hier und da. Rüb, der bei den U 19-Junioren des FV Langenprozelten/Neuendorf spielt, beschreibt es so: »Er ist quasi unser Vorgesetzter und übernimmt die Planung. Er sagt uns, was zu tun ist.« Dann teilen sich der 17-jährige Auszubildende und Joa die Aufgaben selbstständig auf, anschließend geht es an die Arbeit.
»Solange es das Wetter zulässt...«
Haas bezeichnet sich selbst als strengen Vertreter seiner Zunft. »Ich lasse nicht jeden bei jeder Witterung drauf«, sagt er, fügt aber hinzu: »Solange es das Wetter aber zulässt und ich ein paar Leute habe, die am nächsten Tag mit mir die Löcher rausmachen...«
2009 hat sich Langenprozelten mit dem SV Neuendorf zusammengeschlossen - für Haas eine Erleichterung. »Durch die Fusion wird mir einiges abgenommen. Jetzt ist es nur noch die Hälfte.« Da Neuendorf einen Hartplatz hat, trainiert das Team vom Spätherbst an und im Frühjahr in der Nachbargemeinde. »Das ist traumhaft für uns.« Zumal so der Rasen in Langenprozelten nicht so beansprucht wird. Ja, inzwischen hat er auch der Trainingsplatz den Namen Rasen verdient - Haas sei Dank. Sebastian Leisgang
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