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Dazu muss man wissen, dass das Tor gänzlich leer war. Hansen lag wie ein Maikäfer auf dem Boden, Hasebe hätte den Ball nur locker einschieben müssen. Tat er nicht. Die Szene passte zum schwachen Auftritt der Eintracht gegen das Kellerkind wie die Faust aufs Auge.
Hasebe zerknirscht
»Tut mir leid, das ist meine Schuld«, sagte Hasebe hinterher zerknirscht. Damit meinte er nicht nur die beiden kapitalen Fehlschüsse, er wusste auch um seinen Bock vor dem 0:2. Den Zweikampf gegen Mathew Leckie verweigerte er gänzlich, Hector holte den Ingolstädter von den Beinen, Pascal Groß verwandelte den fälligen Elfer. Aus, Schluss, vorbei.
»Das war ein gebrauchter Tag«, sagte Vorstand Axel Hellmann, »ein Tag, an dem Du besser im Bett geblieben wärst.« Torwart Lukas Hradecky formulierte es weniger diplomatisch: »Ein Scheißtag!«
Der begann schon beim 0:1 in der 26. Minute durch den sträflich freien Romain Bregerie. Nach einer Ecke, die keine war, ein Ingolstädter hatte den Ball zuvor ins Aus befördert. Zehn Minuten später waren die Gastgeber in Unterzahl. David Abraham hatte Dario Lezcano mit den Stollen auf Brusthöhe getroffen. »Das war kein Rot«, echauffierte sich Manager Bruno Hübner. Es war zumindest eine diskutable Entscheidung - nicht die einzige von Schiedsrichter Guido Winkmann, der sich den Zorn der Hausherren zuzog.
Passend zu diesem überaus merkwürdigen Tag auch die zehnte Gelbe Karte für Omar Mascarell. Der Spanier rutschte unbedrängt aus, konnte sich dann nur noch mit einem Handspiel helfen. Er wird in Berlin fehlen. Abraham sowieso und dazu noch Jesus Vallejo. Der Spanier - die Konstante in der Abwehr - musste kurz vor der Pause raus. Wahrscheinlich hat er sich einen Muskelfaserriss zugezogen.
»Es ist alles im grünen Bereich, es war klar, dass mal eine Phase kommt, in der wir schwächere Spiele zeigen. Das ist nichts Außergewöhnliches«, sagte hinterher Kapitän Alex Meier. Er wollte die Pleite - die zweite in Folge - nicht überbewerten.
Trainer Niko Kovac hingegen hob sofort warnend den Zeigefinger: »Unsere Stärke war, dass wir gearbeitet, den Zweikampf gesucht und dem Gegner den Schneid abgekauft haben. Wenn der eine oder andere denkt, es geht nur mit Fußball, dann kommt so etwas wie heute dabei heraus. Dann fehlen ein, zwei Prozentpunkte. Wenn wir das nicht wieder hinkriegen, wird es schwer, denn das verzeiht die Bundesliga nicht.«
Am Scheideweg
Der Coach weiß, dass die Eintracht schon in Berlin am Scheideweg steht. Kann das Überraschungsteam an den europäischen Plätzen dranbleiben oder fällt es weiter zurück. Eines ist klar: Einfacher wird es nicht, schließlich fehlen drei Stammspieler.
Oliver Banach
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