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Daniel Haas: Der Torhüter aus Elsenfeld über die Herbstmeisterschaft 2009 mit Hoffenheim, Selbstzweifel und Tiefkühlkost »Ich habe mich gefragt: Will ich das noch ?«

Daniel Haas 5 Min.

FC Erzgebirge Aue - VfB Stuttgart
Fußball 2. Bundesliga, 15. Spieltag: FC Erzgebirge Aue - VfB Stuttgart am 04.12.2016 im Sparkassen-Erzgebirgsstadion in Aue (Sachsen). Stuttgarts Carlos Mane (l) spielt Aues Torwart Daniel Haas aus und trifft zum 3:0. (Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Akkreditierungsbestimmungen der DFL ist die Publikation und Weiterverwertung im Internet und in Online-Medien während des Spiels auf insgesamt fünfzehn Bilder pro Spiel begrenzt.) Foto: Thomas Eisenhuth/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Foto: Thomas Eisenhuth (dpa-Zentralbild)

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Da­ni­el Haas steht im Bauch der Fly­eralarm-Are­na hin­ter ei­nem Ab­sperr­gurt und spricht den da­vor war­ten­den Jour­na­lis­ten ins Auf­nah­me­ge­rät. Die Me­di­en­ver­t­re­ter sind ei­gens für das Aus­wärts­spiel in Würz­burg aus Aue mit­ge­reist, nun be­ant­wor­tet Haas ih­re Fra­gen. Als er dann mit­be­kommt, dass auch ein Mit­ar­bei­ter des Me­di­en­hau­ses Main-Echo vor Ort ist, jauchzt Haas kurz auf: »Hei­mat!«, ruft er - und grinst breit.

Diese Szene Ende November nach dem Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen den Würzburger Kickers und dem derzeitigen Tabellen-17. Erzgebirge Aue zeigt: Selbst all die Jahre im Profigeschäft haben Haas seine Wurzeln nicht vergessen lassen.
Wochen später nimmt sich Haas über eine halbe Stunde Zeit, um unserem Mitarbeiter Sebastian Leisgang Auskunft zu geben - zur sensationellen Herbstmeisterschaft in der Bundesliga, die Haas 2008/09 mit dem damaligen Aufsteiger TSG Hoffenheim errang, zu seiner Zeit in Hannover und der Station Union Berlin.

Daniel Haas, die Torwartposition ist speziell. Was erfordert sie?
Wichtig ist, dass du mental stark bist. Wenn du in der ersten Minute einen Fehler machst und dich 89 Minuten damit beschäftigst, wird es wahrscheinlich nicht bei dem einen Fehler bleiben. Man braucht die Fähigkeit, gewisse Dinge auszublenden. Das muss sich über die Jahre entwickeln, da hilft kein Besuch beim Psychiater.

Also wird nicht nur Wein, sondern auch ein Torwart mit dem Alter besser?
Früher hat man gesagt, Torhüter sind mit Anfang 30 am besten. Heute ist man in diesem Alter schon als alt verschrien. Aber ich denke, dass du mit 30 voll im Saft stehst. Torhüter haben eine lange Haltbarkeitszeit. Um zur Frage zurückzukommen: Ja, dieser Vergleich passt. Aber irgendwann schlägt es um, dann wird auch Wein zu Essig.

Zurück zum Anfang: 1996 sind Sie im Alter von zwölf Jahren zu Eintracht Frankfurt gewechselt. Wie kam es dazu?
Ich habe in der Kreisauswahl in Aschaffenburg gespielt. Am Rande eines Hallenturniers hat mich der Trainer der C-Jugend der Eintracht angesprochen, ich habe mir das Ganze vor Ort angeschaut und mich dann für diesen Schritt entschieden.

Warum?
Als Elsenfelder zu einem Verein wie der Eintracht zu gehen, ist schon etwas Besonderes. Ganz wenige bekommen diese Chance. Die Eintracht war schon damals ein Bundesliga-Verein. Es dahin zu schaffen, war der große Traum.

Für den Sie viel opfern mussten.
Ja - und meine Familie auch. Meine Eltern haben mich vier- bis fünfmal die Woche mittags von der Schule abgeholt, zum Training nach Frankfurt gefahren und später abgeholt. Das war auch für sie eine große Belastung. Mit 16 bin ich ausgezogen und habe drei Jahre im Jugendinternat der Eintracht gewohnt.

Den Sprung haben Sie nicht geschafft. Sie haben sich daher in Hannover versucht.
Der Schritt war wichtig für mich, um selbstständig zu werden. Bis nach Hause waren es über 400 Kilometer, ich hatte in Hannover meine erste eigene Wohnung. Für mich hieß es: Raus aus dem ganzen Jugendmetier, rein ins Profigeschäft.

Wie liefen die ersten Wochen, als sie auf eigenen Beinen standen?
Ich musste plötzlich meine Wäsche selbst waschen, mir das Essen selbst zubereiten, den Haushalt führen. Ich musste mich selbst um Versicherungen kümmern, mich ummelden, das Auto anmelden. Das tat mir gut und hat mich reifen lassen.

Wie haben Sie es beispielsweise mit dem Essen gehandhabt? Tiefkühlkost statt Eigenkreation?
(Lacht.) Es gab schon mal das ein oder andere Tiefkühlgericht, und der Sandwich-Toaster wurde oft angeschmissen. Aber ich hatte schon damals Spaß am Kochen und habe versucht, mich abwechslungsreich zu ernähren.

Wie war es bei 96?
Ich konnte viel lernen, habe aber den Durchbruch nicht geschafft. Hannover hatte große Namen auf der Torwartposition: ein Jörg Sievers, der eine absolute Institution war, Gerhard Tremmel, später Robert Enke.

Erst in Hoffenheim waren Sie die Nummer eins.
Ich bin nach drei Jahren in Hannover in die Regionalliga gewechselt, die damalige 3. Liga, um das Projekt von Anfang an zu begleiten. Damals steckte es noch in den Kinderschuhen. Wenn man heute sieht, was daraus geworden ist, ist es super, Teil des Ganzen gewesen zu sein.

Haben Sie sich bei 1899 erstmals als Profi gefühlt?
Ja. Ich stand plötzlich im Fokus, als es um den Aufstieg und später um den Klassenerhalt ging. Da lastete großer Druck auf mir.

Hat Ihnen das zu schaffen gemacht? Sie wurden 2008/09 im ersten Bundesliga-Jahr mit 1899 von der Presse als Schwachpunkt ausgemacht.
Damals hat mich das schon beschäftigt - mehr als es heute der Fall wäre. Mittlerweile bin ich schon eine Weile im Geschäft. Damals wurde ich in der 2. Liga zur Halbserie vom Platz auf die Tribüne verbannt. Das ist keine schöne Situation. Natürlich stellt man sich und den ganzen Job in Frage. Ich habe mich gefragt: Will ich das wirklich noch weitermachen, mich dem Druck aussetzen, der Unzufriedenheit?

Sie haben diese Frage für sich bejaht.
In dieser Zeit habe ich gelernt, dass das Geschäft unheimlich schnelllebig ist. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga stand ich am siebten Spieltag plötzlich wieder in der Kiste. Und wir wurden Herbstmeister. So spielt der Fußball manchmal.

Sie standen aber in die Kritik.
Ich hätte mich nicht so lange gehalten, wenn ich ein Blinder wäre. Im Nachhinein muss man sagen: Wenn man sieht, welche Spieler dabei waren, macht es dich noch lange nicht zu einem schlechten Fußballer, selbst wenn man als Schwachpunkt gilt. Es war eine herausragende Mannschaft - unter anderem mit Luiz Gustavo, Carlos Eduardo, Vedad Ibisevic.

Mit dieser Mannschaft wurde Hoffenheim Halbzeitmeister. War die Champions League intern ein Thema?
Wir haben uns gefragt: Was können wir erreichen? Wenn du nach so einer Hinserie sagst, du bist mit dem Klassenerhalt zufrieden, dann kann das nicht dein Anspruch sein. Wir wollten so lange wie möglich oben bleiben. Aber wir haben uns keinen Druck gemacht - und das Thema war dann relativ schnell abgehakt.

Hoffenheim wurde nur Siebter - und Sie haben im Winter Ihren Stammplatz an Timo Hildebrand verloren.
Im gleichen Zug hat mir der Verein deutlich gemacht, dass er den Vertrag verlängern will. Eine gewisse Wertschätzung war also immer noch da. Wenn ein x-Beliebiger gekommen wäre, hätte ich das schon hinterfragt. Aber Hildebrand hatte einen Namen. Er war Nationalspieler und international erfolgreich. Wenn so einer kommt, muss man sich sagen: Die Situation nehme ich an und versuche daran zu wachsen.

Trotzdem haben Sie sich später in Richtung Union Berlin verabschiedet.
Dort gab es viel Licht und Schatten. Wir hatten große Ambitionen, der Verein hat von Anfang an klargemacht, dass er sich langfristig nicht mit der 2. Liga zufrieden geben will. Das trägt mittlerweile seine Früchte. Union steht auch jetzt nicht umsonst auf Platz fünf.

Sie mussten nach vier Jahren gehen, Ihr Vertrag wurde nicht verlängert. Wie haben Sie den Abschied erlebt?
Es war einerseits ein unheimlich trauriger, andererseits aber auch ein schöner Moment, wenn du den Dank der Fans und vom Verein bekommst und die Mitspieler zum Warmmachen mit T-Shirts mit deinem Namen auflaufen. Ich war den Tränen ziemlich nahe, konnte sie aber verkneifen. Dafür bin ich dann doch schon zu reif und gefestigt.

Sie haben Union also in guter Erinnerung?
Selbstverständlich. Auch die Stadt. Meine Familie wohnt jetzt noch dort. Eine Tochter geht in die Schule, eine Tochter in die Kita. Und meine Frau fühlt sich wohl. Berlin ist unser Lebensmittelpunkt.

Wie ist heute Ihr Bezug zu Elsenfeld?
Meine Eltern wohnen noch da, meine Tanten und Onkels auch. Meine Brüder sind ein paar Kilometer weggezogen. Ich selbst bin inzwischen nur noch einmal im Jahr in Elsenfeld - in der Sommerpause. Meine Familie kommt mich öfters besuchen und wir telefonieren so oft es geht.

Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach der Karriere? Bleiben Sie dem Fußball erhalten?
Das weiß ich noch nicht. Ich mache momentan jedenfalls meinen Fitnesstrainerschein, vielleicht orientiere ich mich in diese Richtung.
Sebastian Leisgang

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