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Eine mögliche Überraschung verpassten die Aschaffenburger durch ihr schwaches Auftreten in der ersten Halbzeit. Nach dem Wechsel brachten sie die Regionalliga-Spitzenmannschaft dagegen mehrfach in Bedrängnis. Daneben blieb die Enttäuschung über nur 392 Zuschauer. Den letzten Auftritt des FC am Schönbusch vor einem Jahr wollten über 2700 Fans sehen.
Auf einem guten Weg
Vielleicht in Erinnerung an alte Zeiten hatte der Verein auf seiner Homepage extra dazu aufgerufen, frühzeitig ins Stadion zu kommen, damit keine lange Warteschlangen entstünden. Mit Auftritten wie in der zweiten Halbzeit ist der Bayernligist aber auf gutem Weg, wieder mehr Interessenten anzulocken.
Die 05er nahmen das Spiel durchaus ernst, ihr Trainer Gerd Klaus hatte weitgehend auf personelle Experimente verzichtet. Auch Baier wechselte nur dosiert. Im Tor stand, wie schon in der ersten Pokalrunde, Tim Glanz für Luca Bieber, Sascha Wolfert ersetzte Jakob Traut im Mittelfeld.
Innerhalb der ersten Elf stellte Baier dann etwas um. Daniel Cheron ging auf die Außenverteidigerposition zurück, wo er ein sehr gutes Spiel ablieferte, Roberto Desch spielte zusammen mit Kevin Wittke als Doppelsechser und über die Außenbahnen sollten Wolfert und Philipp Beinenz für Druck sorgen. Das gelang aber so gut wie nie, weil sich die Viktoria ganz schnell den Schneid abkaufen ließ.
»Wir waren viel zu mutlos«
»Wir waren viel zu mutlos, haben uns nichts zugetraut. So kann man gegen stärkere Gegner einfach nicht bestehen«, kritisierte Baier.
Die Schweinfurter erspielten sich schnell eine deutliche Überlegenheit, überzeugten durch kluges Positionsspiel und verwirrende Ideen. Auch körperlich waren sie ihren Gegenspielern in allen Situationen überlegen.
Schon nach zehn Minuten hatten Jabiri und Görtler (2) gute Möglichkeiten vergeben. In der 18. Minute war dann aber Jabiri zur Stelle. Vorausgegangen war ein Fehler von Glanz, der einen Schuss von Haller nach vorne abprallen ließ.
Das mühelose Spiel verleitete die Gäste dazu, das Tempo zu verschleppen und sich auf ihre Routine zu verlassen. Zunächst mit Erfolg, denn nach einem schönen Solo von Krautschneider stand Görtler völlig allein im Strafraum und erhöhte auf 2:0.
Auf der anderen Seite kamen die Pässe der Viktoria fast nie an, kaum ein Spieler konnte in der Offensive einen Zweikampf gewinnen. Bis zur 44. Minute. Dann lief Beinenz seinem Bewacher Paul im Rücken davon und erzielte aus spitzem Winkel den Anschlusstreffer. »Zu einem guten Zeitpunkt, da konnten wir uns in der Halbzeit neu sortieren«, befand Baier. Mit dem ersten Einsatz von Björn Schnitzer nach wochenlanger Verletzungspause brachte er Schwung in das Spiel seiner Mannschaft. »Da haben wir vieles besser gemacht, uns mehr zugetraut und uns von den körperlich stärkeren Spielern nicht mehr so beeindrucken lassen.«
Schnitzer überzeugt
Bei einigen Zweikämpfen und Abspielen merkte man Schnitzer zwar die lange Pause noch an, aber insgesamt überzeugte er mit viel Präsenz im Mittelfeld, mit öffnenden Pässen und zielsicheren Spielverlagerungen.
Prompt ergaben sich gute Möglichkeiten. Schon in der 49. Minute scheiterte Gökhan Aydin nach dem bis dahin gelungensten Spielzug nur am prächtig reagierenden Schweinfurter Torhüter, kurz danach stand Wolfert im Strafraum völlig frei, brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle. Pech und Glück lagen für den Offensivmann nahe beieinander, denn für seinen Tritt gegen Haller hätte er auch die Rote statt der Gelben Karte sehen können. Baier bewahrte ihn mit der Auswechselung vor Schlimmerem.
Die beste Chance hatte in der 73. Minute erneut Aydin nach toller Flanke von Cheron. Sein Kopfball ging knapp übers Tor. Letztlich führten die Angriffsbemühungen aber nicht zum Erfolg, weil die letzte Konsequenz und Genauigkeit im Offensivspiel fehlte. Die Schweinfurter kamen so zwar ein wenig ins Zittern, retteten aber den knappen Erfolg über die Zeit.
Klaus Gast
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