Es war sicherlich keine Galavorstellung der Platzherren. Trotzdem zeigte sich FCK-Pressesprecher Willi Kaulartz nach Spielende erleichtert: »Ich denke es war letztlich ein hochverdienter Sieg. Dank eines Kraftaktes und auch gewisser spielerischer Elemente haben wir das Kellerduell gewonnen.« Dem stimmte SV-Pressesprecher Ewald Holzmann zu: »Ja, Külsheim war die bessere Mannschaft. Wir haben heute wieder zu defensiv gespielt. Hinzu kamen zwei individuelle Fehler unseres Torwarts. Die zwei Dinger dürfen so nicht passieren.« Aber dazu später.
Start nach Maß
Die Gäste erwischten einen Start nach Maß. Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr fiel Timo Maier die Kugel vor die Füße, ein Schuss von der Strafraumgrenze - 0:1. Das Tor sorgte für lange Gesichter bei der FCK-Anhängerschaft.
Doch die Platzherren behielten die Nerven und spielten in der Folge druckvoll nach vorne. Mit einer formidablen Einzelleistung sorgte Marco Hochstatter für den Ausgleich. Danach hatten die Platzherren deutlich mehr vom Spiel. Die Gäste waren vor allem bei Standards gefährlich. Kurz vordem Seitenwechsel hatte Steffen Morhart noch eine dicke Kopfballchance, doch das Leder ging knapp am Tor vorbei.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste, doch diesmal waren es die Brunnenstädter, die das schnelle Tor erzielten. Nach einer Ecke schraubte sich Marco Hochstatter im SV-Strafraum am höchsten und köpfte unhaltbar ein. Über die »Haltbarkeit« des dritten FCK-Treffers gingen die Meinungen anschließend auseinander. Während Willi Kaulartz den 25-Meter-Hammer von Thomas Lausecker als »unhaltbar« bezeichnete, sprach Ewald Holzmann von einem klaren Torwartfehler. »Den Ball muss Quak halten«, so seine Botschaft an den Keeper.
Trotz des Rückstandes und Gelb-Rot für Philipp Diehm (58.) steckte Dertingen nicht auf. Paul Schönfeld gelang elf Minuten vor Schluss der Anschlusstreffer. Jetzt wurde die Partie zusehends ruppiger. Viele kleine Fouls prägten das Bild, es wurde hektisch. Dertingen drängte auf den Ausgleich, doch die Gastgeber ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Als die Gäste weit aufgerückt waren, konterten die Külsheimer. Erwin Miller zog im 16-Meter-Raum ab - 4:2. Auch dieser Schuss schien nicht unhaltbar.
CLAUS KRÜGER