Link kopieren
Der Herbstmeister heißt FC Grünsfeld. Erst am letzten Vorrunden-Spieltag sicherte sich die Elf von Trainer Malte Schulze-Happe mit einem deutlichen 5:1-Sieg in Schwabhausen den inoffiziellen Titel.
Die Herbstmeisterschaft war gemeinhin immer ein guter Indikator. In den letzten acht Jahren errang jeder Herbstmeister später auch den Titel. Für eine Mannschaft war der Gewinn aber kontraproduktiv. Dreimal stand der FC Hundheim/Steinbach nach der Vorrunde ganz oben, jedes Mal triumphierte am Ende ein Mitstreiter.
Überhaupt nicht in die Gänge kamen bislang der FC Rauenberg sowie die zweite Elf der SV Viktoria Wertheim. Beide Clubs bilden aktuell die Abstiegszone. Dass Aufsteiger Wertheim II in Schwierigkeiten kommen würde, war durchaus vorherzusehen, nicht jedoch die Krise der Rauenberger. »Wir machen uns Sorgen. Hoffentlich sind bald wieder alle verletzten Spieler an Bord, ansonsten sieht es für die Zukunft in der Kreisliga ziemlich düster aus«, legte Pressesprecher Achim Detsch am letzten Sonntag den Finger in die Wunde.
Zwei magere Unentschieden
FC Rauenberg (12. Platz/9 Punkte) - SV Viktoria Wertheim II (13./4). - Sieben Anläufe, kein Sieg! Die Rede ist von der katastrophalen Heimbilanz der Gastgeber. Garniert werden die mageren zwei Unentschieden auf heimischen Geläuf von insgesamt 23 Gegentoren. Kein anderes Kreisliga-Team bekam so viel Dauerfeuer auf die heimische Bude wie die Rauenberger. Auswärts lief es zum Glück etwas besser für die Schutzbefohlenen von FC-Trainer Axel Hildenbrand.
Am Sonntag sind die beiden Kellerkinder nun unter sich. Für beide Clubs steht viel auf dem Spiel. Die Gastgeber wollen mit dem ersten Heimsieg einen »Befreiungsschlag mit Signalwirkung«, die Wertheimer die Tuchfühlung zur Konkurrenz wieder herstellen. Das Hinspiel gewannen die Rauenberger knapp mit 1:0.
SV Dertingen (11./12) - FC Grünsfeld (1./33). - Zum Rückrundenauftakt empfangen die am vergangenen Wochenende spielfreien Dertinger den frischgebackenen Herbstmeister Grünsfeld. Eine Begegnung zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, denn die Gastgeber kämpfen buchstäblich um jeden Punkt.
Die jüngste Bilanz sieht eher düster aus. Gerade einmal drei Zähler aus den letzten fünf Spielen. Eine magere Ausbeute. Dass man so in der Liga keinen Blumentopf gewinnen wird, sondern am Ende womöglich aus der Liga fliegt, ist allen Beteiligten klar. »Wir müssen vor Weihnachten unbedingt noch punkten«, forderte SV-Pressesprecher Ewald Holzmann nach dem mehr als glücklichen 1:1 gegen Schwabhausen.
Das Problem der Platzherren ist die Offensive. Neben Christof Rose (sieben Tore) fehlt ein echter »Knipser«. Dieses Problem haben die Gäste nicht. Lukas Albert und Christoph Schenk (zusammen 24 Tore) haben gemeinsam mehr als die Hälfte aller FC-Treffer erzielt. - Hinrunde: 0:2.
TSV Schwabhausen (9./15) - FC Külsheim (10./15). - Wer im Internet regelmäßig den Liveticker von FCK-Pressesprecher Willi Kaulartz verfolgt, der liest bestimmte Sätze überdurchschnittlich häufig: »Das darf nicht wahr sein.« Oder: Das gibt es einfach nicht.« Das zeigt, wie hart die Nerven aller FCK-Verantwortlichen derzeit auf die Probe gestellt werden. Ein Satz von Kaulartz bringt es auf den Punkt. »Es läuft nicht, und keiner weiß so recht, woran das genau liegt.« Denn egal, ob sich die Mannschaft reinhängt oder »Rumpelfußball« zeigt, das Ergebnis ist immer das gleiche: Der FCK geht als zweiter Sieger vom Platz. Fünf Mal in den letzten sechs Spielen. Vor allem die 0:3-Heimpleite gegen die zweite Elf des SV Nassig stank Willi Kaulartz. Sein Kommentar war kurz, aber vielsagend: »Durchgang eins abwesend, Durchgang zwei desolat.« In Schwabhausen kann alles nur besser werden. - Hinrunde: 1:4.
FC Hundheim/Steinbach (2./30) - SV Distelhausen (7./15). - Bleibt dem FC Hundheim/Steinbach in dieser Saison wieder nur Rang zwei? Der Doppel-Vizemeister der vergangenen zwei Spielzeiten liegt drei Zähler hinter Tabellenführer Grünsfeld. Der Zweikampf war schon zu Saisonbeginn erwartet worden. Allerdings räumten viele Beobachter dem FCH die besseren Chancen ein. Noch ist es freilich zu früh, um eine seriöse Prognose abzugeben, trotzdem ist ein Muster zu erkennen. In den beiden zurückliegenden Runden mussten sich die Hundheimer, die zuletzt vor acht Jahren in der Landesliga kickten, mit dem Platz hinter Nassig respektive Gerlachsheim zufrieden geben.
Gegen Distelhausen gelang in der Hinrunde ein 6:0-Kantersieg. So leicht dürften es die Gastgeber gegen ihren Ex-Trainer Mike Standke diesmal nicht haben, denn Distelhausen hat sich nach dem katastrophalen Saisonstart stabilisiert und aus den letzten sieben Spielen 15 Punkte geholt.
Froh über einen Punkt
SV Nassig/Sonderriet II (5./16) - TuS Großrinderfeld (8./15). - Heilfroh war SVN-Coach Markus Kieslich über den einen Punkt aus dem Heimspiel gegen Distelhausen (2:2). Über eine Niederlage hätte sich niemand beschweren können. »Unsere Leistung in der ersten Halbzeit war unterirdisch. Erst nach der Pause waren wir durch verschiedene Wechsel im Kampfmodus. Zum Glück wurde der Gegner gegen Ende etwas müde.« Mit den wiedererstarkten Großrinderfeldern (zuletzt zwei Siege in Folge) haben die Gastgeber noch eine kleine Rechnung offen. Mit 1:4 unterlagen die Nassiger im Hinspiel. Ein Punkt ist am Sonntag das Minimalziel.
TSV Schweigern (4./17) - TSV Assamstadt (3./25). - Aufsteiger Schweigern hat sich in der Kreisliga schnell akklimatisiert. Der gute vierte Rang darf aufgrund des homogenen Mittelfeldes allerdings nicht überbewertet werden. Dennoch ist die Leistung für einen Neuling beachtlich. Die Gäste aus Assamstadt sind so etwas wie der Geheimfavorit der Liga. Die Elf von Uwe Schreiweis könnte am Ende Nutznießer einer Schwächeperiode von Hundheim/Steinbach oder Grünsfeld sein. - Hinrunde: 3:5.
CLAUS KRÜGER
Fügen Sie Schlagworte hinzu, um unter »Meine Themen« Artikel zu den von Ihnen ausgewählten Themen und Orten zu erhalten.
Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.
Die Änderungen der Datenschutzeinstellungen werden erst mit einem Neuladen der Seite aktiv. Nicht gespeicherte Änderungen gehen dabei verloren.