Kurz nach dem Abpfiff brach in Zellingen ein Gewittersturm los und unterbrach die Feierlichkeiten.
SV Birkenfeld - FV Steinfeld/Hausen/Rohrbach 0:2 (0:1). - Der FV stellte schon relativ früh die Weichen auf Aufstieg. In einem umkämpften Spiel bei warmem Sonnenwetter hätte Steinfeld bereits nach neun Minuten in Führung gehen können, aber Lukas Gröbners Kopfball ging haarscharf am Kasten vorbei. Besser machte es eine Viertelstunde später Alexander Kirsch, der eine starke Flanke von Jan Scheiner mit einem präzisen Schuss ins linke Eck zum 1:0 vollendete.
Fünf Minuten zuvor hatte Daniel Schebler knapp die Birkenfelder Führung verpasst, als Torwart Dirk Gehrling seinen Schuss noch übers Tor lenkte. Die Birkenfelder waren auf dem Feld durchaus stark präsent. Ihr Spielertrainer Benedikt Strohmenger, dessen Einsatz wegen eines Muskelfaserrisses fraglich war und der in der 30. Minute knapp am Tor vorbeischoss, hielt sie in der ersten Hälfte sogar für »fußballerisch klar besser«. Die gefährlichere Mannschaft war dennoch der FV.
In der 35. Minute bekam Steinfeld einen Elfmeter, als der Schiri ein Foul von Fabian Hörning an Scheiner ahndete. Doch Torwart Julian Konrad hielt den von Kirsch geschossenen Strafstoß. In der 44. Minute hatte Kirsch erneut Pech, als er nach einem Angriff nur den Pfosten traf. Frederik Ebert versuchte es kurz darauf für Birkenfeld mit einem tückischen Weitschuss, aber Gehrling parierte.
Das Füßchen hingehalten
Kurz nach der Pause kam der FV zum 2:0. Zunächst scheiterten Gröbner und der eingewechselte Moritz Rauch bei einem Angriff noch, weil die Birkenfelder auf der Linie klären konnten. Aber in der 48. Minute vollendete Kirsch die nächste Aktion kämpferisch zu seinem zweiten Treffer, nachdem erneut Birkenfelder Beine im Weg standen. »Ich habe das Füßchen hingehalten«, kommentierte Kirsch die Szene schmunzelnd.
Die Birkenfelder steckten danach weiter nicht auf, kamen aber nicht zu zwingenden Chancen. Nur einmal war der Anschlusstreffer ganz nah, als der Schiedsrichter in einer unübersichtlichen Situation erneut Elfmeter pfiff - diesmal eben für die Birkenfelder. Doch Strohmenger jagte den Ball in der 57. Minute über das Tor. Nach der Partie bewertete der SVB-Coach diese Szene als entscheidend - im Falle des 2:1-Anschlusses wäre das Spiel womöglich gekippt. So aber blieb Steinfeld 2:0 in Front, und Strohmenger stand kurz nach dem verschossenen Elfmeter erneut im Fokus, als FV-Spieler Mike Aull nach einem Duell mit ihm plötzlich am Boden lag. Zuschauer forderten die Rote Karte für Strohmenger, aber die Kontrahenten gaben sich die Hand - und der Schiedsrichter zückte nichts. »Eine kurze Unstimmigkeit«, kommentierte Strohmenger die Szene später.
Der SVB-Trainer ärgerte sich, dass die Birkenfelder in der zweiten Hälfte »aus viel Ballbesitz« kaum Chancen zu kreieren vermochten. Wegen des Chancenplus des FV beurteilte er den Sieg des Gegners als verdient.
Mit Trommeln und Tröten
Kirsch freute sich darüber, dass der FV »fast keine Chancen zugelassen« habe und betonte im Freudentaumel nach dem Schlusspfiff: »Wir gehören in die Kreisliga.« Er attestierte den Birkenfeldern mehr Spielanteile, sah aber die besseren Chancen zurecht auf Seiten seines FV. Beim Stand von 2:0 vergab der künftige Kreisligist noch mehrere Konter kläglich, aber das störte nach dem Schlusspfiff weder die Spieler noch die zahlreich erschienenen Fans des FV noch.
Mit Trommeln und Tröten feierten die FV-Anhänger mit den Spielern den Aufstieg in die Kreisliga. Wie lange die Nacht dauern könnte, vermochte sich Kirsch nicht vorzustellen, »ich weiß ja nicht, was passiert«. Etwa 20 Minuten nach dem Schlusspfiff mussten jedenfalls alle in Deckung gehen - denn da blitzte, stürmte und starkregnete es über Zellingen.

eEine Diashow im Internet: www.main.kick.de
Frank Hagenauer