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Gerald Leimeister wird in den letzten fünf Ligaspielen als Interimscoach einspringen.
Der Knackpunkt, der trotz aussichtsreicher Tabellellenlage zur Trennung geführt hat, war laut Trapp die Uneinigkeit in der Frage, mit welcher Vehemenz das Aufstiegsziel in Altfeld verfolgt werden soll. Während sich der 34-jährige Ex-Haibacher zuletzt nach einem doppelten Bänderriss und einer Teilfraktur des Wadenbeines nach nur zwei Wochen ungeachtet von Ärztewarnungen und unter Schmerztabletten wieder für den Titelkampf zurückgemeldet hatte, scheinen andere im Verein in Sachen Meisterschaft das Gaspedal nicht mehr ganz durchtreten zu wollen. »Wenn man den Aufstieg nicht mit aller Macht schaffen will, bin ich nicht mehr der richtige Mann für das Amt«, sagt Trapp.
»Will mir treu bleiben«
In der Szene ist Trapp für seinen unbändigen Ehrgeiz bekannt - doch in dieser Saison war er auch aus persönlichen Gründen besonders besessen vom größtmöglichen Erfolg. Seinem fußballbegeisterten Großvater hatte er kurz vor dessen unerwartetem Tod infolge eines Schlaganfalls Ende 2015 die Meisterschaft versprochen. »Ich will für ihn unbedingt den Titel holen«, sagte er vor knapp einem Monat: »Egal wie! Und wenn mir der Fuß abfällt.«
Im Team vermisste Trapp offenbar den unbedingten Aufstiegswillen - und zog deshalb nun die Konsequenzen: »Für mich ist es wichtig, mir selbst treu zu bleiben«, so Trapp: »Ich hätte mich in den letzten fünf Partien nicht verstellen können.« Einen Vorwurf will er aber ausdrücklich niemandem machen: »Ich nehme die Mannschaft da eher in Schutz, es muss ja nicht jeder Spieler so sein wie ich - aber ich bin nun mal so.«
»Seine subjektive Meinung«
Altfelds Sportvorstand Helmut Freudenberger bedauert Trapps Entschluss, widerspricht aber der Aussage, der Verein werfe im Meisterschaftskampf freiwillig das Handtuch: »Den Aufstieg würden wir natürlich gerne mitnehmen, da wären wir sofort dabei.« Freudenberger hat einen Erklärungsansatz für Trapps Ansicht: »Er ist ja ein emotionaler Mensch, und offenbar hat er es in den letzten Wochen so empfunden, dass einige Spieler nicht mit letzter Konsequenz mitgezogen haben.« Allerdings: »Das ist seine subjektive Meinung.«
Am Ende steht die Trennung aufgrund unüberbrückbarer Differenzen, die laut beiden Parteien aber im gegenseitigen Einvernehmen erfolgte. Trapp, der ab Sommer wieder für ein Engagement als Spieler oder Spielertrainer offen ist, will seinen ehemaligen Mitspielern im Endspurt »natürlich weiter die Daumen drücken«.
Julius Mayer
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