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Es war ein symbolträchtiges Datum: Am letzten Kalendertag im verkorksten Jahr 2014 präsentierte der FV Karlstadt Seuling als neuen Übungsleiter und hatte damit zweifelsohne einen »dicken Fisch« auf dem Trainermarkt an Land gezogen. Doch nur fünf Monate nach dem Fang hüpft der Hoffnungsträger jetzt wieder aus dem grün-weißen Teich. »Er wollte eine neue Herausforderung suchen und dem haben wir schweren Herzens zugestimmt«, so der FVK-Sportvorstand Helmut Schmitt. Faktisch waren den Kreisstädtern ohnehin die Hände gebunden - schließlich hatte Seuling nur ein gültiges Arbeitspapier bis Ende der abgelaufenen Runde. »Es gab von meiner Seite aus auch nie die uneingeschränkte Zusage, dass ich in der nächsten Saison weitermachen werde«, erklärt der Coach selbst. Seinen Ansprechpartner Ralf Dirscherl, den zweiten FVK-Sportvorstand, habe er intern schon vor Wochen über seine Wechselgedanken informiert.
Kein Kommentar zur Zukunft
Sportlich gab es unter Seulings Regie einen starken Schub, in zehn Spielen wurden acht Siege eingefahren. Doch trotz der starken Bilanz während seiner Amtszeit lief für den 51-Jährigen in Karlstadt »nicht alles ganz so wie erhofft oder erwünscht.« Der zweite, gewichtigere Grund für seinen Wechsel: »Mir wurden Aufgaben angeboten, zu denen ich einfach nicht Nein sagen konnte.« Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Tätigkeiten beim Bayerischen Fußballverband und im Nachwuchsleistungszentrum der Würzburger Kickers im Raum stehen - Seuling wollte das bis zuletzt jedoch (noch) nicht kommentieren.
Nach der unbefriedigenden Kreisliga-Saison und dem verpassten Wiederaufstieg in die Bezirksliga mutiert der FVK zur Großbaustelle, denn neben dem vakanten Platz auf Trainerbank müssen für die neue Saison noch weitere wichtige Planstellen neu besetzt werden.
Mit Torhüter Jan Johannes (zum TSV Kleinrinderfeld), Severin Wagner (wohl zu Bayern Kitzingen) und Felix Walter (zum TSV Karlburg) folgen gleich drei Leistungsträger dem Lockruf der Landesliga. Die Wechsel von Steffen Amthor und Matthias Frank als Spielertrainer zum TSV Retzbach sind schon seit Längerem bekannt. Neben Steuermann Seuling brechen dem FVK zur neuen Saison also auch mindestens fünf Stützen auf dem Platz weg - wie die übrige Mannschaft auf die Abgänge reagiert und ob weitere Spieler auf die Wechselwelle aufspringen, muss sich erst noch zeigen.
Helmut Schmitt will die Abgänge bestmöglich kompensieren: »Aus der eigenen Jugend wird etwas nachkommen, außerdem stehen wir in Verhandlung mit Spielern aus der Umgebung.« Auch die Suche nach einem neuen Coach läuft auf Hochtouren. Keine Frage: Wenige Monate nach der geplanten Neuausrichtung unter Seuling steht der FV Karlstadt erst richtig vor einem Neuanfang.
Julius Mayer
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