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Es war ein Angebot, das Gerlich kaum ausschlagen konnte. Obwohl er mit seiner Mannschaft derzeit trotz hoher Ambitionen im Tabellenkeller steckt, erreichte den Marktheidenfelder Spielertrainer eine Anfrage des Tabellenführers. »Die Perspektive ist gut«, sagt Gerlich zu den Gründen, die Offerte aus Uettingen anzunehmen. Das ist noch untertrieben.
Aussicht auf die Bezirksliga
Nach dem Sturz aus der Bezirksliga 2012/13 hat Uettingen seine Vereinsphilosophie überdacht, setzt inzwischen wieder auf einheimische Kräfte und spielt heuer eine brillante Runde: Der TSV führt die Tabelle mit herausragenden 46 Punkten aus 17 Spielen (15/1/1) an. Die sportliche Leitung hat angekündigt, dass die Mannschaft zusammenbleibt. Gerlich hatte also kaum eine Wahl und wollte das Angebot annehmen. Auch weil er selbst in Uettingen die Aussicht hat, nach mehreren Jahren mit dem SC Schollbrunn wieder höherklassig Fußball zu spielen.
In Marktheidenfeld hingegen sei die momentane Situation »etwas schwieriger«, räumt Gerlich ein. Seinem TVM steht eine schwere Rückrunde bevor. Nicht zuletzt, weil mit Anil Sisman, Gökhan Güngör und Samet Karaveli drei Mann Marktheidenfeld bereits in diesem Winter den Rücken gekehrt und beim FV Fatihspor (A-Klasse 6, Platz 2) angeheuert haben.
Obwohl Sisman aufgrund eines Kreuzbandrisses und Karaveli wegen einer wochenlangen Sperre schon in der Hinserie nur sporadisch zum Einsatz gekommen waren, gesteht Gerlich: »Mit ihnen verliert unser Kader an Quantität und Qualität.«
Dass das Trio nach Karlstadt wechselt, liegt auch an atmosphärischen Störungen in Marktheidenfeld, gibt Gerlich zu: »Es gab ein bisschen Knatsch. Fatihspor hat sie gelockt, sie sind jung und wollten das Angebot annehmen - auch weil sie sich bei uns nicht mehr vom Vorstand wertgeschätzt gefühlt haben.« Laut Gerlich stehen im Sommer beim TVM weitere Abgänge bevor.
Keine Angst vor der Rückrunde
Trotzdem glaubt der Coach nicht, dass all das dem sportlichen Erfolg in der Rückrunde abträglich sein wird. Die Mannschaft, versichert der Mittelfeldspieler, sei charakterlich intakt und werde sich in der zweiten Saisonhälfte nichts zuschulden kommen lassen. Daher sei weder zu erwarten, dass seine Autorität in der Rückrunde leide, noch dass sich die Mannschaft nicht motivieren könne. Gerlich betont: »Die Spieler wissen, dass sie alles geben müssen, um auch in der nächsten Saison in der Kreisliga zu spielen.«
Der wohnhafte Marktheidenfelder hatte den Verein in seinem Premierenjahr in diese Spielklasse geführt. Der TVM bot im Sommer 2014 die Gelegenheit, fast vor der Haustür ins Trainergeschäft einzusteigen. Dieser rechtfertigte das Vertrauen prompt mit dem Aufstieg aus der Kreisklasse und führte den TVM in der Vorsaison auf Anhieb auf Rang sechs. Heuer kämpft er mit seiner Mannschaft jedoch gegen den Abstieg.
In Uettingen stand schon länger fest, dass Coach Frank Meckelein am Ende dieser Saison auf eigenen Wunsch aufhören wird.
Sebastian Leisgang
Ein Interview mit TVM-Abteilungsleiter Steffen Riedmann hier
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