Herr Oezcelik, vor der Saison hatten Sie sich mit der SG Kleinheubach einen vorderen Mittelfeldplatz als Ziel gesetzt, derzeit steht die Eintracht auf Rang elf der Tabelle. Warum ist Ihr Team nach der Hinrunde so weit vom Saisonziel entfernt?
Wir hatten im bisherigen Saisonverlauf großes Verletzungspech. Einige Stammspieler wie etwa Alberg oder Hutterer sind durch schwere Verletzungen weggebrochen. Zeitweise mussten Spieler aus der Altherrenmannschaft bei uns aushelfen. Außerdem musste ich selbst auch als Spieler in Erscheinung treten, wobei ich eigentlich nur noch Trainer bin. Dadurch konnte ich nicht so viel Einfluss auf meine Spieler ausüben, wie ich es als Coach von der Seitenlinie kann. Diese Umstände standen uns bisher im Weg.
Nach der Winterpause ist Ihre Mannschaft mit einem 2:1-Sieg gegen den Favoriten Stadt-/Dorfprozelten gestartet. Was hat sich in der Pause getan, dass man den Tabellendritten schlagen konnte?
Unsere Personalsituation hat sich etwas entspannt. Mit Wladislaw Dietrich haben wir einen großartigen Spieler reaktiviert, der gegen Stadt-/Dorfprozelten direkt entscheidend war. Wir waren zudem hochkonzentriert und taktisch sehr gut auf den Gegner eingestellt. Außerdem konnte ich wieder als Trainer von außen agieren. Leider konnten wir den Schwung des Sieges aber nicht mitnehmen und verloren in der darauf folgenden Woche verdient mit 0:3 beim TSV Röllfeld.
Mit zwölf Punkten ist Ihre Mannschaft punktgleich mit der DJK Breitendiel, die auf dem Relegationsplatz steht und noch zwei Spiele weniger hat. Was wird bei dieser Ausgangslage das Ziel für die restliche Saison sein?
Wir wollen auf jeden Fall den Klassenerhalt sichern und wollen auch nicht in die Relegation. Otto Rehhagel sagte einst »wenn das Boot in Seenot gerät, sollte keiner runtergehen, um Eier zu braten« - und das sage ich auch meinen Jungs, sie müssen jetzt füreinander kämpfen. Ich bin aber guter Dinge für die Restsaison. Zwar war ich mit der durchwachsenen Wintervorbereitung nicht ganz zufrieden, aber mein Team hat großes Potenzial. Wenn wir unsere Unkonzentriertheiten abstellen und auf dem Platz noch mehr miteinander kommunizieren, können wir mit vielen Teams mithalten.
Am Sonntag empfängt Ihre Mannschaft den Tabellenzweiten Spvgg Hobbach/Wintersbach. Wie schätzen Sie das Spiel gegen diesen Gegner ein?
Hobbach/Wintersbach ist natürlich der Favorit. Die Mannschaft ist konditionell topfit und tritt als Team sehr gut auf. Mit Peter Bieber haben sie zudem einen starken Spielertrainer. Auch ansonsten ist der Kader mit Spielern wie Julian Fersch, der bereits höherklassig gespielt hat, gut besetzt. Wir stellen uns gut auf den Gegner ein.
Das Hinspiel ging aus Ihrer Sicht mit 0:3 in Hobbach verloren. Wollen Sie im Rückspiel nun nach Stadt-/Dorfprozelten am Sonntag den nächsten Favoriten stürzen?
Wir wollen generell in der Restsaison noch mehr Heimspiele gewinnen. Wir haben gesehen, dass wir auch gegen die Teams der vorderen Tabellenplätze mitspielen und auch punkten können. Es wird ein schweres Spiel, aber wir wollen Vollgas geben und alles versuchen, um die Partie zu gewinnen. Am Ende wollen wir zumindest etwas Zählbares aus dem Spiel mitnehmen.
Kilian Amrhein
Zur Person: Volkan Oezcelik
Geburtsdatum: 2. Juli 1981
Wohnort: Laudenbach am Main
Beruf: Verkaufsberater
Stationen als Spieler: TSV Großheubach, SV Erlenbach, Miltenberger SV, TSV Amorbach, VfL Mönchberg
Stationen als Trainer: Spfr. Schneeberg, TSV Collenberg, Miltenberger SV, SG Kleinheubach
Größte Erfolge: Landkreispokalsieger (Miltenberger SV), mehrere Aufstiege
Lieblingsverein: Eintracht Frankfurt
Lieblingsspieler: Alexander Meier