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In der Folge wurde es hektisch, beide Teams schenkten sich nichts und der Spielfluss wurde durch viele Pfiffe des Schiedsrichters unterbrochen. Die nächste große Möglichkeit für Schneeberg vergab Pascal Horak, der frei stehend am Tor vorbeischoss.
Insgesamt hatten die Gäste mehr vom Spiel, ließen Ball und Gegner laufen - Torraumszenen waren aber Mangelware. Aber in der 39. Minute steuerte Dennis Blatz - aus stark abseitsverdächtiger Position - auf das Kirchzeller Tor zu. Er zirkelte den Ball an Torwart Forian Breunig vorbei, doch ein nachgeeilter Verteidiger kratzte das Leder noch von der Linie. Breunig verletzte sich bei dieser Aktion am Kopf - es folgte eine längere Behandlungspause.
Zuschauer tritt Spieler
Trotz des Derbycharakters agierten die Spieler beider Teams recht fair, allerdings hatten die Zuschauer ein wenig Probleme miteinander. So legte sich Schneebergs Spielertrainer Faruk Avan den Ball zur Ecke zurecht, den ein älterer Zuschauer wegschoss. Als Avan den Ball wieder geholt hatte und auf das Spielfeld zurückkehrte, trat dieser Zuschauer dann Avan, der zu Boden ging und mit Verdacht auf Mittelfußbruch ausgewechselt werden musste. Hinzugeeilte Ordner versuchten die Situation zu klären, der Schiedsrichter schien hier aber überfordert.
Nachdem schließlich in der fünften Minute der Nachspielzeit im ersten Durchgang Eray Kanik die Ecke hoch in den Strafraum brachte, versenkte Pascal Horak den Ball per Kopf zum 1:1 im Tor. Erst jetzt wurde Kirchzells verletzter Torhüter Breunig ausgewechselt und durch Joshua Götzinger ersetzt.
Doch das war noch nicht das Ende der ersten Hälfte, denn zwei Minuten nach dem Ausgleich hatte Schneeberg das Spiel gedreht: Ein Befreiungsschlag landete bei Horak, der sich den Ball an der Strafraumgrenze an zwei Gegenspielern vorbei legte und nach einem Kontakt mit dem Gegner zu Fall kam, so dass Kraus auf Foulelfmeter entschied, den Marius Adler sicher verwandelte.
»Die Abseits-Fehlentscheidung war der Knackpunkt. Vielleicht wäre das Spiel ganz anders ausgegangen, wenn wir mit 1:0 in die Pause gegangen wären«, ärgerte sich Kickers-Trainer Holger Strothmann hauptsächlich über die Schiedsrichterleistung, auch wenn er zugab, dass Schneeberg mehr vom Spiel hatte.
Auch nach Wiederanpfiff kam - trotz einiger Chancen auf beiden Seiten - kaum Spielfluss zustande. Erst in der 70. Minute gelang der nächste Treffer: Markus Loster legte den Ball von der Grundlinie zurück und Dennis Blatz netzte zur 3:1-Führung der Gäste ein. Fast wäre Kickers-Spieler Jens Schobert nach einem Freistoß der Anschluss gelungen - doch der Ball touchiertenur die Latte.
Anschluss durch Schaubach
Das Spiel hatte inzwischen an Fahrt verloren, es schien, als ob Schneeberg sich mit dem 3:1 zufrieden gab und Kirchzell nicht mehr richtig wollte. Doch nach einem schönen Kombinationsspiel der Kickers in der 87. Minute - der Torschuss von Tobias Breunig wurde noch abgewehrt - erzielte Nicolas Schaubach im zweiten Versuch den 2:3-Anschlusstreffer.
Jetzt wurde es erneut hektisch und in der dritten Minute der Nachspielzeit sorgte Tobias Breunig - nach Abstimmungsproblemen in der Sportfreunde-Abwehr - dann für den 3:3-Ausgleich.
Sogar der Siegtreffer für Kirchzell war noch möglich. Ein Kickers-Akteur wurde kurz vor der Mittellinie gefoult, der Schiedsrichter ließ zunächst den Vorteil laufen, entschied sich dann aber, als der Stürmer alleine auf Torwart Fischer zulief, doch dazu, das Foul zu pfeifen.
Spielertrainer Faruk Avan ärgerte sich, dass sein Team die 3:1-Führung aus der Hand gegeben hatte, gerade weil er und seine Jungs eine gute spielerische Leistung gezeigt hatten. Überrascht war er von der Aggressivität der Zuschauer, die Ordner mussten mehrfach für Ruhe sorgen: »Wir hätten heute gewinnen müssen, dann wäre ein großer Schritt in Sachen Relegationsplatz gemacht worden. Doch auch so stehen wir noch vor Kirchzell und haben es selbst in der Hand.«
Kritik am Schiedsrichter
Strothmann, der froh war, dass sein Team zumindest einen Punkt behielt, haderte allerdings mit dem Schiedsrichter: »Es ist ein Armutszeugnis für die Schiedsrichtergruppe solch einen Schiedsrichter zu so einem Spitzenspiel zu schicken. Andererseits schäme ich mich als Trainer, dass einer unserer Zuschauer einen gegnerischen Spieler derartig verletzt und auch sonst war draußen fast mehr geboten als auf dem Platz.«
eBildergalerie unter:
www.main-kick.de
Anna Ernst
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