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Zuvor waren Strietwald und Hösbach punktgleich, hatten im direkten Vergleich jeweils 1:1 gespielt - und auch die Tordifferenz war gleich. Strietwald hatte nur mehr Tore erzielt. Und da Hösbach gleichzeitig »nur« 6:0 gegen Schweinheim II gewann, gab das den Ausschlag. Strietwalds Abteilungsleiter Reinhold Brandmüller und Trainer Frank Fischer blicken im Gespräch mit unerem Mitarbeiter Carsten Maier zurück und voraus.
Der Start der Runde war geprägt von der Niederlage gegen den FC Oberbessenbach wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers. Ist das für den weiteren Verlauf prägend?
Reinhold Brandmüller: Natürlich war das kein schöner Auftakt, weil wir diese drei Punkte von Beginn an wettmachen mussten. Wir hatten damals Berufung eingelegt, aber durch Rückverweisung nach Revison wegen eines Verfahrensfehlers hat sich das die ganze Saison durch geschleppt. Mittlerweile haben wir auf eine mögliche nochmalige Revision verzichtet, da die Meisterschaft dann entschieden war.
In der Rückrunde haben Sie nur ein Spiel verloren, zu Hause im Derby gegen Damm. Schmerzt dieser Spielverlust mehr als die anderen drei Niederlagen?
Frank Fischer: Damm ist immer etwas Besonderes wegen der Nachbarschaft, und ich denke, das war zum Rückrundenstart ein richtiger Weckruf. Zumal wir in der Winterpause enorme Probleme mit der Trainingsbeteiligung hatten. Unser Platz war dafür nicht tauglich, und so mussten wir oft auf den Kunstrasenplatz des SV Damm ausweichen. Teilweise waren nur 30 bis 40 Prozent der Spieler anwesend. Danach änderte sich das wieder. Das war enorm wichtig, weil wir dadurch einige Spiele in der Schlussphase noch gewannen und sehr viel konditionelle Substanz hatten.
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FC Hösbach. Gab es irgendwann einen Punkt in der Saison, an dem Sie geglaubt haben, es würde am Ende nicht reichen?
Fischer: Ich persönlich habe die Hoffnung nie aufgegeben. Wir haben registriert, dass die Hösbacher sehr viele Unentschieden hatten, aber kein Spiel verloren haben, dennoch waren wir immer sehr nahe dran. Selbst als wir beim 1:1 gegen Hösbach den Sieg verpassten (viermal Pfosten und Latte) haben wir daran geglaubt. Zumal wir vor der Saison über jeden Spieler einen Steckbrief erstellt haben - und da hatte jeder einzelne die Meisterschaft als Ziel angegeben.
Brandmüller: Da will ich auch noch etwas ergänzen. Vor dem letzten Spieltag hatten wir ein gutes Omen, denn als wir 2003 in die Bezirksliga aufgestiegen sind, mussten wir in der Relegation in Weibersbrunn gegen Uettingen antreten. Jetzt haben wir erneut in Weibersbrunn den Aufstieg feiern dürfen. Toll finde ich auch, dass fünf Spieler von damals, Alexander Martin, Steffen Stegmann, Witali Lemke, Jochen Kullmann und Mirko Reuter noch dabei waren.
Der letzte Spieltag war ein Finale furioso. Rund zehn Minuten vor dem Ende sah alles nach Hösbach aus, aber dann hat Ihre Mannschaft noch dreimal getroffen. Wussten Sie, wie es um die SG steht, was fühlt man da beim Schlusspfiff?
Fischer: Da hatte Hösbach noch gespielt, und bei einem Tor wären sie Meister gewesen. Dennoch war der Glaube da, und auch wenn es schwer war, blieb das Motto: Immer weitermachen. Wir hatten Handykontakt und warteten auf den Schlusspfiff, weil dort nachgespielt wurde. Dann aber war der Jubel groß.
Unter Coach Frank Fischer gab es im ersten Jahr Platz vier, jetzt die Meisterschaft, das muss man als gute Bilanz ausweisen, oder?
Brandmüller: Das lasse ich so stehen. Eines noch: Kurios ist nur, dass immer, wenn wir »einheimische« Trainer haben, die auch bei uns selbst gespielt haben, es auch klappt mit den starken Runden und Aufstiegen.
Nach der Saison ist vor der Saison. Wie sehen die Ziele aus, wann beginnt die Vorbereitung, gibt es schon Neuzugänge?
Fischer: Wir beginnen Mitte Juli mit der Vorbereitung. Ich finde, sechs Wochen sind dafür nötig, aber auch ausreichend. Sicher ist schon, dass Alexander Martin aufhört. Allerdings war er die letzten drei Spiele gesperrt, und vielleicht steht er dann noch auf Abruf um seine Kariere »würdevoll« zu beenden. Sebastian Ebert kommt aus Unterafferbach.
Brandmüller: Angelo Zaccariello sollten wir unbedingt erwähnen. Er hatte als 24-Jähriger nach der Winterpause eine Gehirnblutung und fiel für den Rest der Saison aus. Er wird jetzt aber wieder zur Mannschaft stoßen. Das ist ein toller Moment. Ansonsten hat es sich die Mannschaft verdient, in der Kreisklasse aufzulaufen. In der kommenden Zeit sollten wir uns ein wenig verjüngen.
Zum Schluss noch in einem Satz: Wie war die Saison?
Fischer: Mit Kampf und Wille verdient nach oben.
Brandmüller: Endlich geschafft, nach fünf Jahren A-Klasse.
Carsten Maier
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