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Der Nervenkitzel vor dem letzten Spieltag ist für den 40-jährigen Trainer des Teams, Tuncay Nadaroglu, »einfach grausam«. Vor dem Heimspiel gegen den FC Memmingen hat er mit uns über die Zukunft seiner Spieler und des Vereins geredet, nachdem die Viktoria ihre Reserve abgemeldet hatte.
Wie wichtig ist es für den Verein Viktoria Aschaffenburg, dass die A-Junioren in der Bayernliga spielen?
Natürlich ist das wichtig. Viktoria Aschaffenburg ist ein Verein im Leistungssport. Die Erste Mannschaft ist gerade aufgestiegen. Wir sind der größte Verein im Umkreis. Deswegen ist unser Ziel, dass alle Jugendteams in den obersten Klassen spielen, damit sie sich Woche für Woche auf höchstem Niveau messen können. Und, damit sie den Sprung in die Aktiven schaffen können. Auch für die Außendarstellung ist es wichtig.
Sie haben den Sprung in die Aktiven schon angesprochen: Wird das für die U 19-Junioren jetzt schwieriger, wenn der Verein seine Zweite Mannschaft zurückzieht? Trauen Sie Ihren aktuellen Spielern die Erste zu?
Zunächst einmal: In höheren Klassen melden auch Vereine ihre Zweiten Mannschaften ab. Der Grund ist sicher nicht das Geld. Lassen Sie mich Statistiken bemühen: Es ist sehr selten, dass einem Spieler über die Zweite Mannschaft der Sprung in die Erste Mannschaft gelingt. Was meine Spieler angeht: Es ist für sie noch viel schwieriger geworden. Der Sprung in die Regionalliga ist sehr hoch. Ich habe nicht viele Spieler, die das schaffen können. Ich sage jungen Leuten lieber: »Geht dorthin, wo ihr Spielzeiten bekommt.« Für die Entwicklung ist wichtig, dass sie spielen. Als Verein bilden wir die Spieler aus. Aber sie sind ja nicht weg, wenn sie zu umliegenden Teams gehen. Wir werden einige weiter beobachten und haben die Möglichkeit, sie zurückzuholen.
Wird sich die Abmeldung der Zweiten Mannschaft auf die Jugendarbeit auswirken? Zum Beispiel durch gemeinsame Trainingseinheiten mit den Aktiven?
Ich wüsste nicht, was sich ändern soll. Wir werden Spieler weiter über Trainingseinheiten an die Aktiven heranführen. Aber ein Training mit den Aktiven muss man sich verdienen: Durch Einsatz in der A-Jugend im Training und in Spielen. Nur für die Außendarstellung braucht man gemeinsame Einheiten nicht.
Wenn Sie sich in die Jugendspieler versetzen: Bleibt der Verein für sie attraktiv, wenn sie keine Zukunft in der Zweiten Mannschaft haben? Oder kommen vielleicht mehr Zuschauer zu denPartien der U 19?
Für jeden jungen Spieler bei der Viktoria ist das Ziel: Erste Mannschaft. Keiner wird sagen, dass er in die Zweite will, wenn es nicht für die Erste reicht. Dass sie es schaffen können, da- für setzen wir uns ein. Ich als Trainer würde mich freuen, wenn wir mehr Zuschauer bei den A-Junioren hätten. Ob an- dere aus Interesse jetzt zu uns kommen, weiß ich nicht. Die Attraktivität ist durch die Bayernliga, immerhin zweithöchste Liga im Jugendfußball, sicherlich gegeben.
Sie haben nun einen Blick auf die Zukunft der Jugendabteilung geworfen. Wie sieht es denn mit Ihrer Zukunft im Verein aus?
Ich habe mit der Jugendleitung vor einigen Wochen Gespräche geführt. Unter einigen Bedingungen kann ich mir eine Zukunft im Verein vorstellen. Ich würde die Verhältnisse für die Mannschaft gerne verbessern. Der Fokus liegt aber erst einmal auf dem Klassenerhalt. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen. Danach wissen die Jugendleitung und ich auch, von was wir reden.
Kevin Zahn
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