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Trainerkollege Bernd Gramminger dagegen empfängt mit der U 17 der Viktoria am Sonntagmittag Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt.
»Herausragende« Vorsaison
Die beiden ältesten Nachwuchsteams der Viktoria wurden in der vergangenen Runde Meister in ihren Landesligen und stiegen in die Bayernliga auf, der zweithöchsten Klasse bei den Junioren. Die U 17, die auch den Bezirkspokal holte, machte zudem den Weg frei für die eigene U 16. Der jüngere B-Jugend-Jahrgang rückte als Zweiter der Bezirksoberliga in die Landesliga nach, weil der FC Schweinfurt nicht mit zwei Mannschaften in der Landesliga antreten darf.
Eine laut Jugendkoordinator Michael Zeitler »herausragende Saison« krönten die U 15-Junioren der Aschaffenburger, die in der Bayernliga Nord Platz drei erreichten und den bayerischen Bau-Pokal gewannen. »Wir sind über alle Maßen zufrieden«, sagt Zeitler. Nun gelte es zunächst, »die Situation zu konsolidieren«. Mehr sei »logistisch unter den aktuellen Rahmenbedingungen« ohnehin nicht zu schaffen.
Keine Euphorie bei Nadaroglu
Tuncay Nadaroglu versprüht für einen Aufstiegstrainer wenig bis keine Euphorie. »Ich habe unglaublich hohe Ansprüche«, sagt der 40-Jährige, der vor rund einem Jahr die Sportliche Leitung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) von Viktoria Aschaffenburg übernommen hatte. Im Februar sprang er als U 19-Coach ein und führte mit Assistent Ersan Banbal die Mannschaft von Platz sechs noch an die Spitze. In der kommenden Spielzeit beschränkt er sich auf das Traineramt.
Eigentlich, berichtet Nadaroglu bei einem Kaffee in der Vereinsgaststätte, habe er bei der Viktoria ganz aufhören wollen: »Ich kann mein Ziel hier nicht umsetzen.« Er habe im Verein den Willen zu Veränderungen vermisst.
Spieler hätten ihn gebeten, nach dem Aufstieg in die Bayernliga weiterzumachen. Weil er mit seiner Familie in Nilkheim wohnt, was vom Weg her »null Aufwand« bedeute, habe er andere Überlegungen verworfen. »Geduld ist sicher auch nicht meine allergrößte Stärke«, gesteht NLZ-Koordinator Zeitler, »aber für Tuncay gilt das vielleicht noch mehr.«
Im Main-Echo-Interview im November 2013 hatte der ehemalige Profi und A-Lizenz-Trainer Nadaroglu seine Hauptaufgabe als NLZ-Leiter darin gesehen, »nach und nach eine Fußball-Philosophie einzuführen, die sich wie ein roter Faden durch alle Mannschaften von den Kleinsten bis zur U 19 zieht«.
Ziel: »Die Jungs weiterentwickeln«
Von solch hehren Zielen hat sich der A-Jugend-Coach Nadaroglu verabschiedet. Es gehe nach dem Aufstieg darum, sich an das Niveau der Bayernliga anzupassen, sich dort zu etablieren und »die Jungs weiterzuentwickeln«. Gleichzeitig wolle er ihnen »die Illusionen nehmen. Ein Spieler, der U 19 bei Viktoria spielt, wird kein Profi mehr.«
In der neuen Spielklasse erwartet Nadaroglu ein »größeres Gefälle« als in der Landesliga; als Favoriten sieht er den Nachwuchs der Proficlubs Ingolstadt, Unterhaching, Regensburg und Burghausen. Eine Standortbestimmung sei nach dem fünften, sechsten Spieltag möglich.
U 17 gegen Bundesliga-Absteiger
Ähnlich sieht es U 17-Coach Bernd Gramminger. Er schätzt den ersten Gegner Ingolstadt als »spielstark und schnell« ein. Auf solche Kontrahenten müsse sich seine Mannschaft erst einstellen: »In der Bayernliga müssen wir verhaltener spielen, besser aus dem Deckungsschatten heraus, müssen den Ball laufen lassen.« Weil er spät zur Mannschaft gestoßen sei, dauere es noch »bis Mitte der Hinrunde«, bis sich das Team auf diese Spielweise eingestellt habe.
Die Saisonvorbereitung der U 19 bezeichnet Nadaroglu schlichtweg als schlecht, »weil unglaublich viele Spieler im Urlaub waren. Wir hatten miserable Ergebnisse.« Gegen die Hessenligisten TSG Wieseck (0:4), Viktoria Griesheim (0:3) und Darmstadt 98 (1:5) habe seine Mannschaft »richtig auf die Fresse bekommen«. Gegen Hessenmeister Bayern Alzenau gab es immerhin ein 0:0; gegen Landesligist Würzburger Kickers ein 3:5.
Neuzugänge kann der Viktoria-Coach in seinem 23er-Kader nur zwei vermelden: Von der U 17 von Bayern Alzenau kommt der »unglaublich engagierte« Innenverteidiger Marius Büttner, der auch auf der Sechserposition spielen könne. Von den Offenbacher Kickers ist Alper Gökalp an den Schönbusch gewechselt. Er soll laut Nadaroglu die »dünn besetzte« Offensive verstärken, habe aber noch Trainingsrückstand. Thorsten Schmitt
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