Die 240 Zuschauer in der Kräuter-Mix-Arena sahen zwei unterschiedliche Halbzeiten. In den ersten 45 Minuten hatte Röllbach das richtige Rezept und brachte die Gastgeber mit schnellem Umschaltspiel in Verlegenheit. Aus so einer Situation entsprang auch das 0:1. Nach einem schnellen Vorstoß zog Till Link aus 16 Metern ab und es schlug hinter Schneider ein (21.). Aktionen dieser Qualität hatte Röllbach noch mehr, aber es fehlte der finale Pass.
Zehn Minuten später der Ausgleich: Philipp Hummel war nach einer Flanke von Außen zur Stelle und vollstreckte zum 1:1. Danach wackelte Röllbach etwas, und die Abtswinder Führung lag in der Luft. Glück hatte der TuS, als ein Treffer wegen Abseits verweigert wurde (42.). Mit einem gerechten Remis ging es in die Pause.
Doppelschlag der Gastgeber
Nach dem Seitenwechsel legte Abtswind mit Wut im Bauch mächtig los und zog binnen drei Minuten per Doppelschlag auf 3:1 davon. Barthel (53.) und Wirsching (56.) trafen. Nach der Quasi-Vorentscheidung hatte Röllbach nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen. Dußler per Elfmeter (78.) und Maolz (80.) schraubten das Ergebnis noch in die Höhe.
Röllbachs Trainer Albano Carneiro meinte, der Sieg sei um zwei Tore zu hoch ausgefallen. Vor allem in der ersten Hälfte habe sein Team mit dem schnellen Umschaltspiel den Gegner teilweise überrascht. Das Rezept, tief zu stehen und schnell nach vorne zu spielen, sei das richtige gewesen. Als unglücklich bezeichnete er den Doppelschlag kurz nach der Pause. »Wenn wir das Unentschieden länger halten, ist echt was drin«, meinte Carneiro.
Zum Gegner meinte der 49-Jährige: »Eine wahnsinnige Truppe mit unglaublicher Qualität.« Die Niederlage tue seiner Mannschaft weh, vor allem weil sie zu hoch ausgefallen sei. »Noch mehr weh tut uns allerdings die Verletzung von Alexander Grimm«, räumte Carneiro ein. Der Angreifer musste mit Muskelfaserriss nach 67 Minuten passen. Steffen Schreck