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»Unser Kader ist breit genug, der verkraftet das.« Nun muss er feststellen, dass dieser zweite Anzug der Viktoria doch nicht so weit geschneidert ist. »Mal sehen, wer laufen kann. Der hat dann gute Chancen, am Samstag zu spielen«, geht Komljenovic davon aus, dass sich ihm keine große Auswahl bietet.
Der Trainer ist im Übrigen nicht der Ansicht, dass die Rotation ausschlaggebend für das Aus in Eltersdorf war. »Die Ursache waren drei gravierende Konzentrationsmängel bei Standards. Nach dem 0:1 haben wir noch gut reagiert. Aber diese Fehler dürfen nicht sein, das hat nichts mit Namen zu tun.«
Verständlich, dass der Trainer nicht den Stab über seine Pokaltruppe brechen will. Schon in Rain ist er nämlich gezwungen, auf einige dieser Spieler für die Startelf zurückzugreifen. Die beiden Afghanen Albassin Alikhil und Zamir Daudi sind zu den Länderspielen ihrer Nationalmannschaft geflogen. Weil das WM-Qualifikationsspiel gegen Japan erst am 8. September stattfindet ist derzeit nicht einmal sicher, ob sie zum nächsten Heimspiel wieder zur Verfügung stehen.
Ljubisa Gavric entwickelt sich zum Pechvogel der Saison. Nach Roter Karte und Arbeitsunfall erlitt er im Pokal eine Oberschenkelprellung und muss womöglich erneut pausieren. Fabian Galm und Johannes Gerhart gingen angeschlagen aus der Partie gegen Buchbach heraus. Ihr Einsatz ist fraglich.
Durchaus möglich, dass Komljenovic daher vom geliebten 3-5-2 System abweichen muss. In die Abwehrreihe könnte Dennis Löhr rücken. Sascha Wolfert, Salvatore Bari, Faruk Arslan und Tarik Sejdovic, zuletzt in der Liga allesamt nur Kurzarbeiter, heißen die ersten Alternativen für weitere freie Plätze. Möglicherweise kommt der in Eltersdorf eingewechselte Zugang Jan Biggel zu seinem Ligadebüt.
Der TSV Rain ist so ein wenig der schwäbische Zwilling der Viktoria. Gemeinsam in die Regionalliga eingestiegen, gemeinsam vor zwei Jahren ab- und im letzten Jahr aufgestiegen, jetzt sogar fast gemeinsam das Pokalaus. Der TSV ist eine Runde früher am Bayernligisten Seligenporten gescheitert. In der vergangenen Saison stürmten die Schwaben durch die Bayernliga Süd. 100 Tore standen auf dem Konto - und trotzdem sagt das gar nichts für die jetzige Runde.
Denn mit Sebastian Kinzel (51 Tore), Patric Lemmer (14) und Mariusz Suzko (13) wanderten die Verantwortlichen für 78 Treffer in untere Ligen ab. Dessen ungeachtet ist Trainer Jürgen Steib bislang mit der Runde nicht unzufrieden. Die Einstellung der Mannschaft imponiert ihm. »Die Spieler kämpfen füreinander, alle sind topfit und opfern viel mehr für den Fußball.« Das Ziel Klassenerhalt sieht er als realistisch an. Statt großer Einzelkönner in der Offensive muss es jetzt das Kollektiv richten. Die zwölf Treffer verteilen sich auf sieben Schützen. Sorgen bereitet eher die Defensive. Mit 22 Gegentoren hat der TSV die schwächste Abwehr. In dieser Woche reagierte der Verein und hat mit Benedikt Klug einen weiteren Innenverteidiger geholt. Der war ein halbes Jahr beim FC Erzgebirge Aue tätig, konnte sich aber weder in der 2. noch in der 3. Liga durchsetzen.
Klaus Gast
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