Wieder ein 1:1?
Die Oberpfälzer waren vor drei Jahren schon einmal Premierengegner am Schönbusch und holten damals ein 1:1. Ein typisches Ergebnis für diese beiden Mannschaften. Vier der bisherigen sechs Spiele endeten Unentschieden. Das wäre in diesem Jahr für die Mannschaft von Trainer Lutz Ernemann ein großer Erfolg, denn in der neuen Runde werden beim FC kleine Brötchen gebacken, vermutlich sogar sehr kleine.
Vom baldigen Aufstieg mindestens in die 3. Liga ist keine Rede mehr. Das Saisonziel ist der Klassenerhalt in der fünften Liga. Der Kader hat sich grundlegend geändert, nur wenige feste Kräfte des vorigen Jahres sind an Bord. Die Jugend soll es richten. Im ersten Saisonspiel bildeten drei 19- und ein 20-jähriger die Viererabwehrkette. An ihnen lag es nicht allein, dass die Amberger mit 1:3 gegen die Würzburger Kickers II unterlagen.
Allgemein beurteilte Ernemann den Auftritt seiner Mannschaft dennoch als recht forsch. Nur der Drei-Mann-Sturm Stellmach-Schulik-Popp agierte nicht geradlinig genug. Dadurch wächst der Druck schon vor dem zweiten Saisonspiel, denn das Auftaktprogramm der Amberger hat es in sich.
Nach Aschaffenburg heißen die Gegner Hof, Aubstadt und Großbardorf. »Vielleicht erwischt von denen mal einer einen schlechten Tag«, hofft Ernemann allenfalls auf Überraschungen.
Viktoria-Trainer Jochen Seitz zieht aus den Veränderungen beim Gegner seine Schlüsse. »Die Mannschaft ist nicht mehr so stark wie wir sie bislang kannten. Aber das muss nichts heißen. Gerade die jungen Spieler werden richtig Gas geben.« Trotzdem hat er ein klares Ziel: »Wenn wir oben mitspielen wollen, müssen wir so ein Spiel natürlich gewinnen.«
In der sehr kurzen Pause sieht er Vor- und Nachteile. Der (zu) kurze Urlaub hat zur Folge, dass die Spieler wenig Kondition verloren haben. Die Arbeit im Grundlagenbereich war daher nicht so intensiv nötig. Weil sich zudem die Wechsel in Grenzen gehalten haben, bildet die Mannschaft schon eine ordentliche spielerische Einheit. »Das hat in den letzten Tests bereits sehr gut ausgesehen. Die neuen Spieler von außerhalb helfen uns weiter, wir haben sie gut integriert.«
Trotzdem bleiben bis zum Freitag noch einige Positionen offen. Vermutlich nicht im Tor. Weil die bisherige Nummer eins Peter Neuberger beruflich verhindert ist, spricht viel für ein Comeback von Ricardo Döbert. Zuletzt spielte er für die Viktoria am 25. Mai 2012 bei der 1:3-Niederlassung in Illertissen.
Nils Herdt mit Chancen
In der Abwehr bleibt es bei der bewährten Innenverteidigung Fabian Galm/Simon Schmidt, links läuft Daniel Cheron auf, rechts der aus Bad Soden geholte Hamza Boutakhrit. Im Mittelfeld und Angriff gibt es noch Bewegung, so darf Sturmtalent Nils Herdt auf einen Platz in der Startelf hoffen, wenngleich Christian Breunig zuletzt mit zwei Toren gegen Rot-Weiß Frankfurt auf sich aufmerksam machte. Weil außer Neuberger nur Zamir Daudi ( Zerrung) fehlt, kann Seitz den ganzen Kader bis zum Abschlusstraining noch in Spannung halten.
Klaus Gast