Restprogramm ist machbar
Das Restprogramm der Aschaffenburger mit Heimspielen gegen Amberg, DonBosco Bamberg und Großbardorf sowie Reisen nach Weiden und Sand ist aber machbar. »Zwölf bis 13 Punkte« hat Trainer Jochen Seitz kalkuliert, um mindestens den Relegationsplatz zu erreichen.
»Vor allem die Heimspiele sollten wir da natürlich gewinnen.« Das wird schon gegen Amberg keine einfache Aufgabe, denn mit Blick auf den Kader ist der Mitabsteiger aus der vergangenen Runde eigentlich höher einzuschätzen. Nach einer Talfahrt im Herbst zogen die Oberpfälzer zu Jahresbeginn die Konsequenzen, feuerten Trainer Günter Brandl und ersetzten ihn durch den 60jährigen Lutz Ernemann.
Erfolgreiche Rochade
Eine erfolgreiche Rochade, denn bis zum Montag war der neue Trainer noch ungeschlagen, wenngleich das 1:2 gegen den Würzburger FV auch schon das dritte Spiel hintereinander ohne Sieg war. »Wir haben die Gier der letzten Wochen etwas verloren und sehr unterkühlt und mutlos gespielt«, kritisierte Ernemann. Vielleicht als Folge des vorangegangenen Unentschiedens gegen Feucht. Damit hat die Mannschaft 40 Punkte und zugleich das offizielle Saisonziel schon erreicht.
Seitz schätzt die Amberger als »sehr robuste Mannschaft, die oft über Standardsituationen gefährlich wird. Die sollten wir dementsprechend möglichst vermeiden.« Wobei er sich da auf seine Abwehr weitgehend verlassen kann. In 19 Spielen unter ihm hat die Viktoria ganze 14 Gegentore hinnehmen müssen, acht Partien beendete sie sogar zu Null.
»Die Defensive arbeitet wirklich hervorragend«, lobt Seitz, der sowohl personell, beispielsweise beim aktuellen Wechselspiel im Tor, wie taktisch zwischen Dreier- und Viererkette ohne Qualitätsverlust variieren kann. Daher gilt sein Augenmerk jetzt der Offensive. »Wir müssen mehr Mittel finden, um gegen tiefer stehende Gegner zu Chancen zu kommen.« Am Montag wählte sogar eine Spitzenmannschaft wie Eichstätt eine kompakte Defensive als Taktik, gegen die die Viktoria anrennen musste.
»Amberg wird jetzt auch nicht mit einer stürmischen Offensive an den Schönbusch kommen«, erwartet Seitz eine vergleichbare Ausgangsposition. Gökhan Aydin wird wieder im Kader stehen, auch auf den zuletzt erkrankten Luca Bieber hofft Seitz. So bleiben ihm im Saisonendspurt weiterhin personelle Sogen erspart.
Wechsel nicht ausgeschlossen
Nach zwei englischen Wochen in Folge sind Wechsel in der Aufstellung nicht ausgeschlossen, die Fitness der Spieler wird entscheiden. Die Bilanz der Viktoria gegen die Oberpfälzer ist in Regional- und Bayernliga ausgeglichen. Am Schönbusch trennten sich die beiden schon zweimal 1:1. Im Hinspiel führten die Gäste 2:0, kassierten dann den Ausgleich und gewannen schließlich durch ein Tor von Daniele Toch kurz vor Schluss noch mit 3:2.
Der FC denkt lieber an seinen Auftritt beim ASV Neumarkt vor fast vier Wochen. Das war auch eine Fahrt zum (damaligen) Spitzenreiter - und nach 90 Minuten hatten die Amberger den Tabellenführer durch ein 1:0 gestürzt. Ein Grund mehr für die Viktoria, den Gast nicht zu unterschätzen.
Klaus Gast