»Auf keinen Fall verlieren«
»Wir dürfen auf keinen Fall verlieren. Sonst wird der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen zu groß«, ist sich der SVE-Coach der Bedeutung der Partie bewusst. Ein Blick auf die Tabelle zeigt die Brisanz des Matches. Feucht steht mit derzeit 24 Punkten auf Platz 12, Erlenbach folgt auf Rang 16 mit 17 Zählern auf der Habenseite.
Speziell in den drei letzten Spielen zeigte die Truppe von Trainer Klaus Mösle eine deutliche Leistungssteigerung und fuhr in Haibach (0:2) und zu Hause gegen Spitzenreiter Eichstätt (2:1) und die Spielvereinigung Ansbach (3:0) drei immens wichtige Siege ein. Dadurch konnten sich die Feuchter von einem Relegationsplatz bis auf den zwölften Rang vorarbeiten.
Eine komplett gegenteilige Entwicklung durchlebten die Schwarz-Weißen in den vergangenen Wochen. Nach dem Derbysieg gegen Haibach setzte es gegen Frohnlach, Eichstätt, Würzburg und Aschaffenburg vier bittere Niederlagen. »Die Mannschaft hat gegen die Viktoria eine tolle Leistung gezeigt. Ich hoffe, dass wir den Schwung auch gegen Feucht mitnehmen können«, wünscht sich Roth einen weiteren starken Auftritt seiner Elf.
Der Erlenbacher Trainer muss jedoch sowohl in der Defensive, wie auch in der Offensive mehrere Baustellen bearbeiten. Das aktuelle Torverhältnis von 16:48 drückt deutlich aus, woran es beim SVE hapert. Im Kasten von Christos Patsiouras schlägt es zu oft ein und vorne werden selbst gute Chancen nicht genutzt.
Immerhin konnte Roth am letzten Wochenende mit dem taktischen Schachzug einer Fünferkette seine Abwehr stabilisieren und den befürchteten Kantersieg der Aschaffenburger abwenden. »Ich denke, dass wir auch in Feucht mit einer Fünferkette agieren werden. Das System hat uns eine gewisse Stabilität verliehen«, möchte der 43-jährige erneut auf eine konzentrierte Defensive setzen.
Einen herben Rückschlag in personeller Hinsicht muss der SV Erlenbach mit dem beruflich bedingten Rücktritt von Paul Heinrich verkraften. Der 23-jährige kann den hohen zeitlichen Aufwand in der Bayernliga nicht mehr bewältigen und meldete sich daher nach dem Aschaffenburg-Match bei Marco Roth ab. »Das ist natürlich ein großer Verlust für uns. Gerade mit seinem Tempo und seiner körperlichen Fitness ist Paul ein extrem wichtiger Spieler«, so Roth. Ansonsten kann Marco Roth in Feucht auf alle Spieler, bis auf den Langzeitverletzten Philipp Hörst (Schulterverletzung), zurückgreifen.
Personeller Aderlass
Feucht steckt in seinem zweiten Jahr nach dem Bayernliga-Aufstieg ebenfalls im Abstiegskampf. Vor der Saison musste die Elf von Trainer Mösle einen großen personellen Aderlass verkraften und seine besten Spieler ziehen lassen. Im Laufe der Vorrunde konnte der Kader aber mit erfahrenen Kickern wie Matthias Heckenberger (Weiden; Ex-Profi in Düsseldorf), Frank Lincke (Amberg) und Michal Nowak (Kornburg) ergänzt werden.
Im Hinspiel musste sich der SC in Erlenbach mit 1:2 geschlagen geben. Auch deswegen hofft Marco Roth auf ein Erfolgserlebnis in Mittelfranken: »Bei den direkten Abstiegsduellen hat meine Mannschaft, bis auf das Spiel in Frohnlach, dem Druck eigentlich immer gut standgehalten.« Jörg Albert